Den Ausdruck ‘Duché’ hatte ich schon erwähnt - es handelt sich um den Herzogspalast in Uzès. Ein gewaltiger Komplex der vom Mittelalter an herangewachsen ist. Das Herzogtum gehörte in die erste Reihe aller französischen Herzogtümer: “Die Herzöge von Uzès gelten als das ranghöchste Adelsgeschlecht Frankreichs” heißt es im Reiseführer “Languedoc-Roussillon” von Ralf Nestmeyer, Michael Müller Verlag 2004.
Auf unserem Weg vom Vieux Café nach Hause kamen wir nachts an diesem sehr schön beleuchteten Komplex vorbei:
Und weil’s so schön war, das Ganze tagsüber nochmal von der Seite:
Der Turm ganz links gehört nicht mehr zum Herzogs-Palazzo sondern zu einer Kirche - wie immer sie auch heißen mag.
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So, dann wär das auch erledigt. Jetz komme mer zur Kathedrale. Es gibt auch noch andere Uzèsser Großbauwerke (z.B. ein Bischofspalast), aber die sparen wir uns.
Die Kathedrale hat mehrmals schwer gelitten: während der Hugenotten-Kriege wurde sie abgefackelt, und nach dem Wiederaufbau hatte sie wg. der Französischen Revolution eine schwere Zeit: Sie wurde dichtgemacht und ausgeplündert.
Aber sie hat einen schönen Namen: Cathédrale Saint-Théodorit et Fénestrelle. - Gute Frage, was das heißt! Also erstens der Heilige Théodorit: Dazu gibt’s einen Wikipedia-Artikel. Zweitens, die Sache mit dem Fénestrelle kann ich jetzt auf die Schnelle auch nicht aufklären. (Vielleicht hat jemand einen Theodorit mit einem Meteorit verwechselt, der durch ein kleines Fensterchen geflogen kam?)
Auf Barbaras Fotos - sie machte die Kathedralen-Aufnahmen - ist der Turm prinzipiell schief. (Aber auf anderen Fotos auch!) Da er dadurch Ähnlichkeit hat mit dem schiefen Turm von Pisa, nennen wir deswegen den Turm der Einfachheit halber: Der schiefe Turm von Uzès
Bevor wir reingehen, lassen wir unseren Blick erst mal ein bisschen in die Landschaft schweifen.
Hier ein Blick auf die ‘Rundstraße’:
liebliche Parklandschaft. (Eigentlich müsste man das Auto hier wegretuschieren!)
Weg isses!
Hier unten links sieht man den Chemin André Gide, von dem es in einem Artikel von Norbert Schmidt in der Gießener Allgemeinen heißt (17.11.2016, S.35, mit der Überschrift “Nochmal mit Kurzeck hinunter nach Uzès”):
<Seine Ruhe fand er jedoch auch: Bald täglich (...) spazierte er raus aus den Mauern, nahm den nach André Gide benannten Weg ins Tal der Alzon, weiter zur L’Eure-Quelle, deren Wasser dereinst die Römer bis Nîmes leiteten.>
Wenn man um die Kathedrale herumgeht, landet man auf einem großen öffentlichen Bezahl-Parkplatz genannt Promenade des Maronniers. An ihm entlang, zum Parc du Duché hin, der zum Tal der/des Alzon hinunterführt, geht eine wunderschöne Ballustrade:
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Das Innere der Kathedrale
Barbara fand die modischen Sandaletten des St. Firmin irgendwie amüsant, sie haben sogar glitzernde Riemchen:
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