Schweiz (Wallis) 2005

Im Herbst 2005 ergab sich ein goldener Oktober in der Schweiz. Schlaggi, ein alter Studienkollege von mir, hat ein Appartement in Montana (Wallis), das er in der Regel nur im Winter zwecks Skilauf aufsucht und ansonsten vermietet. Da wir aufgrund von Renoviererei und Vorbereitung einer ‘Beatles’-Fete wg. meines 64. Geburtstages keine Idee hatten, wo wir endlich einmal wieder Urlaub machen könnten (2004 waren wir ebenfalls heftig am Renovieren), war das eine prima Gelegenheit für uns, zumal Schlaggi uns einen guten Preis machte.

 

 

 

          Goldener Oktober im Rhonetal

 

 

 

 

 

 

 

   Schweizer Kuhtreiben im Herbst. Auf der Hinfahrt quer durch die Schweiz

 

 

 

 

 

 

 

        Dampfeisenbahn beim Rhonegletscher

 

 

 

 

 

 

 

    Unser nicht übermäßig romantisches Appartementhaus. Jedoch praktisch!

 

 

 

 

 

 

 

Das Appartement selber hatte was von einer musealen Konservierung der 70er Jahre. - Zum Foto: Unser Notebook auf dem Tischchen war mit dem Fernseher verbunden (via Scart-Adapter & gelb-rot-weiße Kabel) und diente dazu, Abends einige gute Filme von DVD zu sehen, die wir mithatten. Mp3-Musik hatten wir über die “Archos-Jukebox” , die ebenfalls auf dem Tischchen liegt, und 2  mitgebrachte Aktivboxen. - Das warme, gemütliche Appartement war natürlich gut zum Kochen eingerichtet, sodaß wir nicht auf sündhaft teure schweizer Restaurants angewiesen waren. Ein guter Tip von Schlaggi hatte sich voll bewährt: Eier sollte man aus Deutschland mitbringen, die kosten in der Schweiz ein Vermögen. Es kann auch nix schaden, Wein aus Deutschland mitzubringen, ein vergleichbarer schweizer Wein ist ungefähr 2-3 mal so teuer - auch bei den Winzern im Rhonetal selber. (Die berüchtigten schweizer Hoch-Preise liegen meiner Ansicht nach nicht zuletzt auch am überzogenen Wechselkurs - vermutlich wg. der weltweiten Nachfrage nach dem Schweizer Franken als ‘Fluchtwährung’.)

 

 

 

 

 

 

Restaurant ‘Plumachit’ oberhalb von Montana. Hier leisteten wir uns gerne mal ein erlesenes Schweinerücken-Steak mit Pilzen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das ‘Plumachit’ ist an sonnigen Tagen ein beliebter Treffpunkt für Berg-Wanderer und Ausflügler, die hier ausgiebig tafeln.

 

 

 

 

 

 

 

Im Plumachit hielten wir gerne auch ein paar Lesestündchen in der warmen Oktobersonne ab

 

 

 

 

 

 

 

Mir gings zu der Zeit nicht besonders gut, da mich ein gräßlicher Hexenschuß mit ständigen gemeinen Schmerzen plagte. Ich konnte nur äußerst mühsam gehen und auch das Sitzen war eine Quälerei.

 

 

 

 

 

 

 

Doch siehe, es gab einen großen hellen Lichtblick, nämlich die ‘Alpentherme’ in Leukerbad. Man fuhr von Montana runter nach Sierre und dort auf der Schnellstraße nach Leuk. Dann noch ein schönes Alpensträßchen hoch nach Leukerbad.

 

 

 

 

 

 

 

Wir waren insgesamt 5 mal je drei Stunden in dem Thermalbad (Kosten: 22 Franken, d.h. 14,3 € mit Parkdeck und Tresor pro Person). Ich bilde mir in der Tat ein, daß mir diese ‘Kur’ geholfen hat! Eigentlich war diese Reise in die Schweiz somit eher ein Kuraufenthalt für mich. Das hat sich gut getroffen! - Barbara läßt sich gerade von feinen Wasser-Massage-Düsen bestrahlen. Hinter ihr befindet sich das von mir so genannte ‘Becken des Leidens’ mit besonders warmem Wasser. Kreuzleidende wie ich wußten das zu schätzen.

 

 

 

 

 

 

 

Nicht nur die Architektur dieses Thermalbades ist vom Feinsten, auch das gigantische Alpenpanorama. - Die Leute (meist Leidende) die im Hintergrund wie Perlen aufgereiht sind, befinden sich auf einem Metallrost, wo man einerm intensiven viertelstündigen Gequirle ausgesetzt ist. Ich empfand dies als besonders heilsam. Entsprechend groß war der Andrang alle Viertelstunde, da es anderen wohl genauso ergeht.

 

 

 

 

 

 

 

Das Wasser braucht insgesamt 40 Jahre, um von den Bergen in die Tiefe der Erde abzusinken bis es dort von der heißen Erdwärme soweit erhitzt wird, daß es nach oben aufsteigt, angereichert mit Schwefel, Radioaktivität und wer weiß was sonst noch alles. Es wird dann von dem Thermalbetrieb auf Körpertemperatur herabgekühlt und der Schwefel wird herausgefiltert, sodaß es nur noch leicht muffig riecht, wenn man das Thermalbad betritt.

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg von der Alpentherme hatten wir unsere speziellen Plätzchen. Hier ein Blick auf das Rhonetal bei Leuk Richtung Sierre.

 

 

 

 

 

 

 

Rhonetal Richtung Sierre. Im Vordergrund sieht man einige der Weinfelder dieses gesegneten Landstriches

 

 

 

 

 

 

 

Bei unserem Tagesausflug nach Genf hatten wir unseren Morgen-Cappuccino am Genfer See bei Montreux an einer Schiffanlegestelle

 

 

 

 

 

 

 

Das Denkmal von Carl Vogt vor der Genfer Universität. Dieser vielseitige Naturforscher (ein begabter “Schüler” von Liebig) des 19. Jhdts. wurde von seinen Gießener Studenten “Affenvogt” genannt, weil er die biologische Verwandtschaft des Menschen mit den Affen behauptete. Er spielte auch politisch eine große Rolle. Z.B. war er Abgeordneter für Gießen und Oberhessen in der Paulskirche 1848. Nachdem er von der Gießener Universität relegiert wurde und vor allem wegen militärisch polizeilicher Verfolgung aufgrund seiner demokratischen, antiklerikalen, anti-fürstlichen Haltung, emigrierte er in die republikanische Schweiz. Dort wurde er ein hoch geachteter Mann. Auch ein Boulevard in Genf ist nach ihm benannt. In seiner Geburtstadt Giessen erinnert ein kleines unbedeutendes Sträßchen an ihn. Kürzlich hat man sich durchgerungen, ein Gießener Universitätsinstitut nach ihm zu benennen - aber lediglich wegen  seiner Verdienste für die empirische Naturwissenschaft. Seine Persönlichkeit an sich, insbesondere auch seine politische  Persönlichkeit, ist in Giessen weitgehend unbekannt.

 

 

 

 

 

Aber noch eine andere kulturelle Überraschung hat sich für uns aufgetan, liegt doch dicht an der Straße von Montana nach Sierre, unten im Tal, der mittelalterliche Wohnturm von Rilke, den er in seinen letzten Lebensjahren zeitweilig bewohnte. Desweiteren liegt nicht weit die Rhone aufwärts, an einer Bergkirche, seine selbst gewählte Grabstätte

 

 

 

 

 

 

 

Die Bergkirche von Raron, wo sich Rilkes Grabstätte befindet

 

 

 

 

 

 

 

Ausflug nach Sion (dt. Sitten), die Hauptstadt des Kantons Wallis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rhonetal Richtung Sion (bzw. Genfer See)

 

 

 

 

 

 

 

Die Kirche von Leuk. Ein kleines Städtchen, das eine reichhaltige Tradition besitzt

 

 

 

 

 

 

 

Blick auf Leuk

 

 

 

 

 

 

 

Bahnhof bei Leuk - im Hintergrund rechts oben (in den blauen Bergen) die Lichter von Montana

 

 

 

 

 

 

 

Der umgekehrte Blick: von unserem Plätzchen in Montana Richtung Leuk. (Leuk liegt unterhalb der Satellitenstation)

 

 

 

 

 

 

 

Die Satellitenanlage bei Leuk aus der Nähe

 

 

 

 

 

 

 

Blick auf Sierre (im Tal) und Montana (die orangenen Lichter) oberhalb Sierre

 

 

 

 

 

 

 

Ausflug mit der Bergbahn von Montana aus

 

 

 

 

 

 

 

Unser abendlicher Blick von unserem Plätzchen in Montana. Im Hintergrund schaut für Kenner ein kleines Stückchen vom  Matterhorn heraus (genau unter dem “n” der winzige Zacken). Unten im Tal liegt Sierre.

 

 

 

 

 

 

 

 

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