Hudiksvall ist (oder zumindest war) ein beschauliches Städtchen in Mittelschweden, in welchem ich in den 70ern ein Jahr lang lebte. Im Folgenden bringe ich Fotos dieses Ortes aus dieser Zeit. Es ist natürlich sehr wahrscheinlich, dass sich inzwischen vieles verändert hat.
Auf der Karte ist ganz unten rechts Schwedens Hauptstadt Stockholm und ganz oben rechts Hudiksvall. Auf der E4 (schwedisch “E-Füra”) ist die Entfernung ca. 300 km - immerhin!
Wie man auf der Karte erkennt, ist Hudiksvall durch einen Fjärd (dt. Förde) mit der Ostsee (genauer: hier die Bottensee) verbunden. Konkret an der Ostsee ist man dann etwa in Hölick (auf der Halbinsel Hornslandet) - ungefähr 30km von Hudiksvall.
Hudiksvall hat einen Hafen, in welchem auch etwas größere Schiffe ankern. Die Gegend rund um den Fjärd ist eigentlich sehr gefällig - wie überhaupt das ganze Umland (Hälsingland) attraktiv ist - beispielsweise für Fahrradtouren.
Ich möchte jetzt noch kurz auf die Karte der Stadt eingehen. Markant ist der See (lilla fjärden - der kleine Fjärd) im Norden der Stadt. Im Süden ist das Ende der langen Bucht (des stora Fjärden - der großen Förde), hin zur Ostsee, mit dem Hafen. Beide Fjärde haben eine hübsche Kanalverbindung durch die Innenstadt.
Links die orangene Markierung (H) bedeutet das Krankenhaus (Sjukhus), in dessen Nähe unsere Wohnung war. Ganz unten sieht man die Stationsgatan - also die Straße am Bahnhof - und die graue dicke Linie ist das Bahngleis, das auch rechts am See (dem Lillfjärden) auf einem Damm entlangführt.
Karten-Ausschnitte von Google Maps
Die Straße Stationsgatan ist benannt nach der Bahnhofsstation, die sich rechts bei der runden Bahnhofs-Uhr befindet
Zwei Reisende überqueren die Stationsgatan zum Bahnhof. Im Hintergrund sieht man die Kirche von Hudiksvall (Hudiksvalls kyrka).
Ankunft in einem anmutigen Kleinstadt-Bahnhofsgebäude
In der Nähe des Bahnhofs gibt es einen der wichtigsten Läden Schwedens, den (oder das) Systembolaget. Hier hat der Staat das Monopol auf Alkoholgetränke über 3,5%. - Mellanöl, d.i. normales Bier von 3,5%-4,5%, konnte man früher noch im Kaufhaus Tempo bekommen (ich weiß nicht ob auch im Kaufhaus Domus). Das ist heutzutage nicht mehr möglich: das Monopol wurde später nämlich auch noch auf dieses Bier ausgedehnt.
(A-er, die se sinn!)
DAS Wahrzeichen von Hudiksvall sind Lagerhäuser in der Nähe des Hafens aus früheren Zeiten, die offenbar damals mit (kleinen?) Schiffen aufgesucht wurden.
Lizenz siehe Wikimedia
lilla Foja (der kleine Foja) beim Eis essen auf der Bank oben ganz links vor den Lagerhäusern
Ein anderer attraktiver Platz ist am Köpmansberget (dt. Kaufmannsberg) etwas außerhalb von Hudiksvall (Richtung Osten, zur Ostsee hin; auf der Karte oben bei ‘Strandpiren’ ein Stück weiter). Vor allem der Sängertempel mit seiner schönen Aussicht auf den Hudiksvallfjärden gefiel mir außerordentlich gut.
Nicht weit links daneben gibt es eine alte Befestigungsanlage mit Kanonen, offenbar, um eine denkbare Eroberung der Stadt durch feindliche Schiffe abzuwehren:
Hudiksvalls Hauptgeschäftsstraße, die Storgatan (große Straße), an einem Sonntag. Das rote Transparent über die Straße mit der Aufschrift Rea bedeutet Ausverkauf - oder Schlussverkauf.
Bei den nächsten 3 Bildern hat es mir der schöne Kanal angetan, der den kleinen Fjärd mit dem großen Fjärd durch die Innenstadt verbindet.
Ungefähr in der Mitte des obigen Bildes sieht man eine Skulptur. Hudiksvall ist übrigens reich bestückt mit Skulpturen bzw. Statuen. Ich denke, speziell diese Skulptur hat möglicherweise was mit Sveriges socialdemokratiska arbetareparti (SAP) zu tun.
So sieht diese Skulptur von Nahem aus:
Wenn wir hier die Treppe hochgehen, kommen wir auf die Hauptstraße, die Storgatan. Rechter Hand ist ein besonderes Gebäude, es ist z.Zt. (2024) das Quality Hotel Statt.
Gegenüber liegt ein interessanter Park (Radhusparken), der sich bis zum See hinunter erstreckt. (Ich vermute, dass das Hotelgebäude ursprünglich das Rathaus war - oder vielleicht auch jetzt noch irgendwie teils-teils.)
Hier ist jenes imposante Rathaus-Hotel-Gebäude 2019 von dem gegenüberliegenden Park aus fotografiert. Interessant sind auch die 5 Fahnenmasten - sie verweisen offenbar auf was Höheres-Offizielles.
Lizenz siehe Wikemedia
Meine eigene Fotografie von früher auf das Gebäude ist vom Spielplatz aus, in der Nähe des Sees.
Irgendein Kind erlernt gerade mühselig das Bewegen dieses Fahrradkarussels (oder ist es ein Fahrrad-Auto?) durch kräftiges Pedale-Treten.
Wichtig an dem Spielplatz war für mich und lilla Foja insbesondere das Häuschen. weil es vorne wunderschöne Rutschen hatte, die nicht nur der lilla Foja benutzte, sondern manchmal ich selber auch. Ich mit Kopf vorneweg.
Ein Blick auf das Spielplatz-Areal in dem Park. Im Hintergrund ist der See (Lillafjärden) zu sehen. Und links das dunkle Gebäude ist das Kaufhaus Tempo.
Erweiterter Blick auf den Park. Hier ist einiges los mit Skulpuren. Leider habe ich die nicht von Nahem fotografiert. - Die Skulpturen sind immer noch da. aber den Spielplatz ham sie beseitigt - jedenfalls ist bei Google Maps nix mehr davon zu sehen.
Marknadsgatan (dt. Marktstraße oder Jahrmarktstraße - offenbar war da in grauer Vorzeit schwer Remmidemmi).
Zur Orientierung: rechts ist der Park und hinter dem kleinen Holzzaun ist der Spielplatz. Hinten sieht man den See (Lillafjärden). Und der viereckige Kasten links unten ist das Kaufhaus Tempo, wo wir uns gleich in die Cafeteria begeben.
Jetzt sind wir also in dem Tempo-Konsumententempel. Geradeaus hinten ist die Cafeteria - und rechts gehts in den großen Kaufhausraum mit Lebensmitteln, Klamotten. technischen Gegenständen usw. usw.
Cafeteria vom Kaufhaus Tempo.
Hier hab ich so manche Stunde mit dem Lilla Foja verbracht. Ich konnte Kaffee trinken, lesen und studieren, eine Kleinigkeit essen, während Lilla Foja öfters das Kaufhaus frei & freudig selbständig erkundete. Im Winter sah ich ihn einmal durchs Fenster draußen auf dem großen verschneiten Auto-Parkplatz mit 2 Ski-Stöcken rummachen - das Skifahren hatte er nämlich kürzlich bei einem Ausflug in ein Skigebiet beobachtet.
Die Tempos waren diesbezüglich außerordentlich tolerant und ich hatte nie irgendwelche Probleme. Der lilla Foja war ja auch kein Berserker sondern - ganz im Gegenteil - ein anmutiges Kind. - Auch mit dem Kaffee waren sie sehr kulant, man konnte sich immer wieder neu nachschenken, wenn man einmal bezahlt hatte. (Eigentlich keine dumme Geschäftspolitik: in Kleinigkeiten großzügig zu sein.)
Lilla Foja mit einer Tempo-Tüte.
Lilla Foja im Skigebiet Vemdalsskalet
_____________________________
Hier gehts weiter zu
2 Fjärde
Hier gehts zu
Wohnumfeld
|