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Abgesehen von der hübschen Kleinstadt Parry Sound (siehe dazu die entsprechende Site) gab es auch für uns (ohne eigenes Auto) noch ein paar Ausflugsmöglichkeiten. Als erstes bot sich die ca. 5 km Wanderung zum “Oastler Lake Provincial Park” an. Er liegt am “Oastler Park Drive”, eine Landstraße, die Richtung Norden nach Parry Sound führt. Hier an dieser Landstraße beim Eingang zu dem Provincial Park war es, wo wir die Erscheinung mit dem außerirdischen Eisenbahnzug hatten. (Vgl. Start-Seite). Wenn man sich die Google-Map anschaut, sieht man deutlich die Eisenbahnstrecke, die dort relativ dicht an der Landstraße entlang führt. - Wir selber haben leider keine eigenen Fotos von diesem Provincial Park. Solche Parks - analog zu ‘Nationalparks’ - stehen dem Publikum offen und es gibt Wege, Grillplätze und hier sogar die Möglichkeit zum Zelten. Uns hat dieser Park an sich gut gefallen. Insbesondere auch der schöne Oastler Lake persönlich mit seinem warmen weichen Wasser und seinem romantischen Ufer.
Ein anderes Ausflugsziel war natürlich die Georgian Bay, wozu wir allerdings ein Auto brauchten. Ab- und zu hatten wir das Pickup-Car vom Resort Tapatoo und besuchten beispielsweise das Indianer-Reservat von Parry Sound nach Westen, Richtung “Rose Island” am Ausgang des Parry Sound. Man fuhr dabei auf der von uns so genannten ‘Muffler-Road’, weil dieser Schotterweg aufgrund von feinen Straßen-Wellen solcherlei Vibrationen am Auto erzeugte, daß wohl deswegen der ein und andere Auspuff am Straßenrand lag. Ganz am Ende der ‘Muffler-Road’ (eigentlich “Oak-Point-Rd”) gab es dann eine Marina (kleiner Bootshafen) mit indianischen Besitzern - Wasauksing Marina - und ein paar Cottages. Wenn man dann hinter der Marina ein Stück weiter ging, kam man endlich an eine Stelle, wo man auch ohne Boot richtig die Georgian Bay sehen konnte. Das einzige sehenswerte Foto, das wir von dem Indianer-Reservat haben, ist außer der Muffler-Road ein indianischer Friedhof:
Man muß sich die Georgian Bay ungefähr wie eine Mischung von Ostsee und Mittelmeer vorstellen. Aber es war praktisch unmöglich, an die schöne Georgian Bay heran zu kommen. Das liegt daran, daß es in Canada kein jahrhundertelang gewachsenes Wegesystem gibt. Und wo es Wege gibt, landen die gewöhnlich an einem Privatgrundstück mit einem unfreundlichen Schild “No Trespassing”. - Irgendwo am Rande eines Sand-Sträßchens nördlich von Parry Sound (ich denke, es war in der Nähe der “Turtle Rd.” und “Jollife Ln”) dachten wir, wir hätten das Glück und hier wäre endlich mal eine freie Stelle, und stapften wacker Richtung Wasser. Da stand aus dem Nichts heraus plötzlich vor uns ein kleines Männlein, das uns das Weitergehen verwehrte, da dies sein Privatgrundstück sei. Auf unsere Bitte hin erlaubte er uns jedoch gnädig wenigstens 2 Fotos von der Georgian Bay zu machen, bevor wir dann schnellstens wieder zu verschwinden hatten. Hier sind sie:
Das erste nach links rüber zu dem Bootssteg des Besitzers
Und das andere geradeaus direkt auf die freie Georgian Bay:
Dummerweise haben wir auch keine Fotos von einem wunderschönen See mit Felsenplatz, den wir ganz für uns hatten. Er lag am Rande einer breiten Waldschneise mit hohen Strommasten für Überlandleitungen. Vermutlich war es der untere See, der von rechts in die Strommasten-Schneise reinragt (südlich der “Walkers Rd.”). Man konnte dort mit dem Auto ganz dicht an die Schneise ranfahren. Dann die Schneise zu Fuß überqueren (durch Büsche und vorbei an größeren Steinen) und dann lag unten der See ausgebreitet vor uns.
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Wir konnten es ja nicht glauben, als Günter uns (vor unserer eigenen Reise nach Canada) einmal in Deutschland besuchte und dabei beiläufig erzählte, in Canada gäbe es prinzipiell keinen Wald, sondern nur “Bush”, in dem man keineswegs einfach drin rumlaufen könne. Das sahen wir anders! Natürlich kann man in jedem Wald rumlaufen! - Unsere gegenteilige Ansicht war allerdings die Arroganz der Unwissenheit, die da aus uns sprach. Denn man kann eigentlich in keinem richtig zugewachsenen Wald frei herumlaufen, auch nicht in Deutschland. Es bedarf immer irgendwelcher Wege oder zumindest Pfade. Mit ‘bush’ ist in Canada eigentlich die Waldwildnis gemeint. Wir sind es in Deutschland gewohnt, daß der Wald gepflegt wird, indem das Unterholz jährlich beseitigt wird und die Wege freigehalten werden, von denen es ja meist ziemlich viele gibt. Wir haben etliche Canadier kennengelernt, die kurioserweise vom deutschen ‘Black Forest’ schwärmten - zu recht, wie uns klar geworden ist.
Doch wir hatten Glück! Wir fanden ganz in der Nähe vom Tapatoo-Resort einen Waldweg, der offenbar das ganze Jahr über frei gehalten wurde. Eine Art Rundweg, vorbei an einem alten verlassenen Farmgelände. Vermutlich wurde der Weg für das winterliche Snowmobile- oder Ski-Doo- bzw. Motorschlitten-Fahren frei gehalten.
Am Ende der “Otter Lake Narrows”, kurz bevor die “Otter Lake Rd” nach links abbiegt, befand sich ein verlassenes Haus und dahinter geht eine kleine Straße eine Anhöhe hinauf. Genau diese kleine Straße war der Startpunkt für unseren Rundweg, den wir bei schönem Wetter öfters gingen.
Wir schauen uns jetzt aber, bevor wir starten, das verlassene Haus etwas genauer an. Es macht einen irgendwie malerischen Eindruck!
Nachdem wir also auf der Anhöhe angelangt waren, kamen wir auf diesen gepflegten Weg. Wir befinden uns jetzt südlich der (für uns unsichtbaren) Bahnlinie und in Richtung auf den “White Lake”, den wir dann links (etwa 50-100m unterhalb) des Weges mal kurz liegen sehen können.
Auf einer Anhöhe links vom Weg gab es ein meditatives Plätzchen
Hier noch ein Ausschnitt dieses farbenprächtigen Bildes:
Eine oder zwei Wochen vorher am selben Platz:
Man muß sich klar machen, daß es in dieser Gegend keinen Weg außer diesem kleinen hier vorne gibt. Und unten im Tal ist ein Wasserbereich, den man wohl kaum problemlos durchqueren kann. - Aber was für eine herrliche Gegend, vor allem in dieser Jahreszeit!
Am Wegrand fand sich dieses alte Auto-Wrack. Nach meiner laienhaften Schätzung aus den 50er Jahren. Ich phantasiere mir, daß das Auto einmal zu der verlassenen Farm gehörte, die hier in der Gegend vor etlichen Jahren vermutlich einmal existiert hatte.
Sind wir bislang immer ungefähr Richtung Osten gelaufen, so biegt der Weg jetzt Richtung Süden ab, um irgendwann dann auf der “Otter Lake Rd” ein Stück östlich der “Bradshaw Rd”einzumünden.
Auch diese dunklen Holzpfosten sprechen dafür, daß hier früher einmal eine Farm war
Schätzungsweise war dies hier das Gelände des ehemaligen Farmhauses
Mit diesem Eimer wollten wir auf Pilzsuche gehen
Unser Weg führt jetzt durch den Wald - und man hat natürlich ein gewisses Spannungsgefühl, ob nicht demnächst mal Meister Petz auftaucht und anfängt, bös zu brummen. Denn der ist ja schließlich hier zu Hause und ein beliebtes Gesprächsthema in Canada. Einen haben wir tatsächlich mal gesehen, wie er durchs Tapatoo Resort dappelte, wie wenn nix wär, und dann rein ins Wasser, um ruck zuck zum gegenüber liegenden Seeufer zu schwimmen und sich dort weiter seinen Weg zu bahnen. Wölfe ham wir auch im Tapatoo Resort gesehen. Ich dachte: Wem gehören denn diese Schäferhunde? Dann kehrten sie um und waren blitzschnell verschwunden. Bei einer nächtlichen Wanderung sieht man im Wald etliche Glühaugen und hört diverse Knacksgeräusche. Schon irgendwie komisch. - Aber das nur so nebenbei.
Mit den Pilzen sah es allerdings ziemlich mau aus. Lediglich an einer Stelle fanden wir ein paar Pfifferlinge - dafür aber riesengroße!
Nun ist gutel Lat teuel (wie der Chinese sagt)! Wie kommen wir trockenen Fußes auf die andere Seite dieser zweifellos langgezogenen Wasserstelle?
Diese Baumstämme im Wasser sprechen zwar die Sprache des Rüber-setzen-Wollens ans andere Ufer - aber richtig deuten konnten wir die Zeichen dennoch nicht (außer daß der Weg dort drüben allem Anschein nach weiter ging)!
Auch diese zurecht gesägten Baumstücke am Ufer sprechen in Rätseln
Schließlich ergab sich diese Lösung für uns:
Nun bewegen wir uns schon straight Richtung “Otter Lake Rd”. Unterwegs stoßen wir auf solche Spuren, vermutlich von einem Waschbären.
Nach Einmünden auf die “Otter Lake Rd” stießen wir dann auf diese Abzweigung eines Sträßchens, das links ab schließlich und endlich zur “Otter Lake Marina” führt. Das Sträßchen ist die “Bradshaw Rd”.
Hier ist noch mal die Otter Lake Rd in der Nähe vom “Tapatoo Trail”. Diese Schotterstraßen wurden damals gegen Staubaufwirbelung fahrender Autos mit Altöl eingespritzt. Was offenbar auch wirklich half. Wegen des Öl-Gestanks war es aber natürlich kein reines Vergnügen auf solcherlei Wegen zu Fuß entlang zu pilgern (wie wir es taten). Später stellte sich auch noch heraus, daß dieses fuck-Altöl auf Nord-Amerikas Schotterwegen giftiges Dioxin enthielt!
Der schöne Tapatoo Trail
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