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Am Donnerstag, 9. Oktober 1986 um 16 Uhr war unsere Departure von Vancouver in Richtung Jasper mit dem “Super Continental”. Jasper ist neben Banff der zweite Ort in den Rockies, von dem aus Züge nach Vancouver und umgekehrt fahren. Es handelt sich um die sog. “Yellowhead-Route”. Jasper ist der Übergangspunkt für die nördliche Strecke nach Osten. (siehe Karte).
Der Bahnhof für diese Züge in Vancouver war 1986 die “Pacific Central Station”:
(Foto von Athen Ananda. Siehe Wikipedia/Wikimedia)
Am nächsten Morgen um 9.15 waren wir in Jasper. Für Abends um 22.30 hatten wir einen Zug nach Prince Rupert zur Weiterfahrt gebucht, ein Ort an der nördlichen Westküste Canadas, an der Grenze zu Alaska. Nun hatten wir also einen ganzen Tag in Jasper - und das bei schönstem Wetter! Wir hatten schnell raus, daß das Kaff als solches für uns nicht besonders attraktiv war, daß aber am Ortsrand ein Weg in den Nationalpark losging, der uns zur Wanderung einlud.
Jasper Pine Ave / Ecke Connaught Drive - nicht gerade der Brüller!
(Hinter Barbara die “Jasper Assembly of God”)
Jasper von oben mit dem Athabasca River und der Einmündung links oben des Miette River
Über diese Brücke, und dahinter rechts ab, verschafften wir uns einen schönen Weg in das Nationalpark-Gelände.
Vorher aber noch ein Prospekt genauer durchstudieren:
Beautiful Athabasca River!
Aber auch sonst habe ich die Wanderung durch den Nationalpark in schöner Erinnerung. (Hier ein Mountain-Hase).
Es gab allerdings noch andere Tiere. Beispielsweise eine Herde Caribous, die den Grillplatz gut fand.
Offenbar ist hier ein Landeplatz für Außerirdische!
Kreuzung Yellowhead Highway (vorne) mit Icefields Parkway (rechts) nicht weit von Downtown Jasper:
Nach dieser schönen Tages-Wanderung landeten wir gegen Abend wieder am Bahnhof von Jasper.
Ich denke, wir hatten uns irgendwo am Bahnhof eine Bank gesucht und dann ein schönes Picknick veranstaltet und dabei unser Kurzwellenradio gehört. Um 22.30 fuhr unser Zug nach Prince Rupert ab. Er hatte den Namen “Skeena” und sollte um 20.15 am nächsten Tag (Sa 11.10.86) dort am Pazifik sein. Am Montag morgen wollten wir dann wieder zurück nach Jasper fahren. Die Entfernung ist 1160 km. Wir fuhren also zunächst durch die Nacht.
Am nächsten Morgen gab es erst Nebel:
Im Laufe des Tages war ein gewaltiger Fluß zu sehen. Ich könnte mir vorstellen, so ungefähr müßte in alten Zeiten einmal der Rhein gewesen sein. Wenn auch natürlich nicht mit einer ganz so großartiger Kulisse wie das Bergpanorma der Coast Mountains von British Columbia. Es handelt sich um den Skeena River, nach welchem auch unser Zug benannt ist.
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Man kann jetzt nicht sagen, daß das Endziel unserer Reise zum Pazifik für uns besonders beeindruckend war! Die erwarteten Pazifik-Brandungs-Brecher fielen aus mangels Sandstrand & Küste. Übrig blieb eine dröge Hafenszene und ein verträumtes kleines Kaff. In Erinnerung habe ich noch, daß wir uns wegen des teilweise regnerischen Wetters an diesem Sonntag auch mal ein Fischrestaurant gönnten. Im Übrigen gabs noch köstliche Chocolate Glazed “Donuts” und Kaffee bei “Tim Horton”. Nebenbei bemerkt ist das Städtchen nach Ruprecht von der Pfalz benannt. Da muß man auch erst mal drauf kommen!
Aus der Wikipedia:
Der heutige Ort wurde von Charles M. Hays gegründet, dem regionalen Leiter der Grand Trunk Pacific Railway (GTP), die die 4800 km lange Ost-Westverbindung von Winnipeg nach Prince Rupert 1914 fertigstellte. Letzteres bildete den westlichen Endpunkt der transkontinentalen Eisenbahnlinie und löste Port Essington am Skeena River als Zentrum der Region ab. Stadtrechte erhielt Prince Rupert am 10. März 1910. Der Gründer plante den Ausbau der Stadt zum Touristikzentrum der Westküste, doch kam er beim Untergang der Titanic am 15. April 1912 ums Leben.
Dies war die alte Railway zum Hafen, die wir dann entlangdappelten um zu letzterem zu gelangen. (Wahrscheinlich noch ein Relikt vom WW II als Prince Rupert eine wichtige Militärbasis war und als Durchgang für 50 Tausend Ami-Soldaten in den pazifischen Kriegsschauplatz diente.)
Unser Fisch-Restaurant am Hafen. Es hat Tradition!
Hier noch ein paar Bilder vom Kaff persönlich:
Die alte Pepsi-Cola Flasche erinnert mich total an meine Wurstbudchenzeit in den 50er Jahren, weil ich zu unserer Bratwurst gerne immer Pepsi trank. Wenn das Antiquariat an diesem Sonntag geöffnet hätte, hätte ich vielleicht diese Flasche gekauft!
Sensationell war vor allem die Art unserer Unterkunft. Unsere Heimstätte war ein leerer Eisenbahnwaggon und sah so aus:
Der Bahnhof von Prince Rupert samt unserem leeren Schlafwaggon im Background.
Den Waggon hatte ich schon gleich bei der Einfahrt des Zuges entdeckt und als unser mögliches kostenloses und auch trockenes Schlafdomizil ausgemacht. Wir hatten ja alles Nötige dabei: große Plastikunterlagen, Iso-Matten, und Schlafsäcke. - Unser Gepäck ließen wir am Sonntag in diesem Wagen einfach stehen, denn wenn wir Abends dort zurück kämen, wollten wir das möglichst unauffällig veranstalten. Tatsächlich war das Gepäck dann dort weg - und zwar einfach an eine andere Stelle geräumt. Nix hat gefehlt!
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